Anstimmen für den letzten Auftritt

 

Burscheid. Der Frauenchor Dürscheider Dreiklang beendet mit dem Weihnachtskonzert am 2. Dezember sein 32-jähriges Schaffen. Es mangelt an Nachwuchs, Geld und damit Perspektive.

 

Das Sterben der Chorgemeinschaften hat auch Burscheid erreicht. Der einzige reine Frauenchor Dürscheider Dreiklang macht Schluss. Die noch übrig gebliebenen 22 Frauen geben am 2. Dezember um 17 Uhr ihr Abschiedskonzert in der Dürscheider Kapelle St. Peter und Paul - nur einen Steinwurf entfernt von dem Ort, wo vor 32 Jahren im Sängerheim alles begann.

 

„Wir haben kein Geld mehr“, bringt die Vorsitzende Almut Endert ein komplexeres Problem mit wenigen Worten auf den Punkt. Doch tatsächlich mangelt es schon seit Jahren an Nachwuchs. „Es kommen viele Punkte zusammen. Wir haben keine wirkliche Perspektive“, ergänzt Schriftführerin Ute Schmitz. Ein aktives Mitglied feiert zwar bald erst den 40. Geburtstag, alle anderen Frauen sind aber zwischen 60 und 90 Jahren alt. Und Nachwuchs ist nicht in Sicht.

 

Hinzu kämen immer höhere Kosten. „Heute müssen wir auch für unsere Auftritte im Haus der Kunst zahlen, das ist ein Kostenfaktor, den wir früher nicht hatten“, sagt die Schriftführerin. Besonders beim vergangenen Sommerkonzert, das zudem noch schlecht besucht war, fiel das ins Gewicht. Zwar habe man auch diesmal die Kosten decken können, doch sei man sonst mit einem kleinen Plus nach Hause gegangen.

 

Zahlen müssen die Mitglieder des Dürscheider Dreiklang auch an den MGV für die Nutzung des Sängerheims. Und auch der Chorleiter Juliano Suzuki werde natürlich bezahlt. So kommt ein Kostenfaktor zum nächsten. Endert: Wir müssten schon spontan sieben, acht neue Mitglieder bekommen, um die Kosten für die Zukunft decken zu können.“ Oder die Dürscheider Chorgemeinschaft müsste die Beitragsgebühren deutlich um etwa acht Euro pro Monat aufstocken. Diesen Weg würde aber in dieser Größenordnung kaum ein Mitglied mitgehen. Die Konsequenz: Das Ende des über drei Jahrzehnte aktiven Chors.

 

Der Vollzug ist mittlerweile auf den Weg gebracht: Alle Mitglieder sind natürlich informiert, der Vertrag mit dem Chorleiter wurde gekündigt, die Löschung des Vereins beim Amtsgericht beantragt.

 

Ute Schmitz: „Wir sind natürlich alle sehr traurig. Bei unserem Abschiedskonzert wird es sicher sehr viele Tränen geben.“ Zumal es - wie es bei einem Weihnachtskonzert üblich ist - besinnlich zugehen wird und sicher auch das eine oder andere Wort des wehmütigen Rückblicks fällt.